Antisemitischer Anschlag in Grevesmühlen?

Oftmals werden am Heiligabend die bewegenden Worte des deutschen Romantikers Joseph von Eichendorffs rezitiert:

Markt und Straßen stehn verlassen, still erleuchtet jedes Haus,

sinnend geh ich durch die Gassen, alles sieht so festlich aus.

In ganz anderer Absicht waren jedoch einige Genossen in Grevesmühlen unterwegs. An den Holzzaun des Thinghauses, welches u. a. das Bürgerbüro der Landtagsabgeordneten Stefan Köster und Udo Pastörs beherbergt, schmierten Unbekannte die Worte: „NAZIS SIND JUDEN“. Daneben sollen sie ein kleines Hakenkreuz gemalt haben.

Da politische Aktionen am Weihnachtsabend, wenn im Falle dieser Schmiererei überhaupt davon die Rede sein kann, seit jeher bolschewismusverdächtig sind, dürften die Täter sich wohl selbst im linksextremen Spektrum verorten. Allerdings wirft ihre unklare Parole durchaus Fragen auf.

Richtet sich das Selbstverständnis der Täter gegen Juden, gegen Nazis oder etwa jüdische Nazis? Oder war es gar ein pro-palästinensischer Antifaschist? Selbst eine Diffamierung der israelischen Innenpolitik, welche durchaus Züge der Apartheid annimmt, geht jedoch nicht zweifelsfrei hervor.

Ganz kritisch wird es in diesem Fall jedoch für demokratische Wortführer. Ist dieser Anschlag nun stillschweigend zu dulden, da es sich ja „nur“ um ein nationales Zentrum handelte oder läßt sich die antisemitische Komponente doch irgendwie für den Kampf gegen rechts ausschlachten?

Ob sich jedoch die Herren Caffier oder Nieszery, die sonst stets die ersten mit pauschalen Verurteilungen sind, hierzu überhaupt dazu äußern werden, darf bezweifelt werden. Eher ist anzunehmen, daß der Vorfall still und heimlich ausgesessen wird und schließlich noch als „rechte“ Straftat in die Statistik einfließt.

Ein Mitarbeiter des Thinghauses konnte ob solchen Unfugs nur den Kopf schütteln und bezeichnete den Vorfall als lächerlich.

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